Es gibt begeisterte Nutzer unter den LehrerInnen und
SchülerInnen. Genau so wie das genaue Gegenteil. Die ersten enttäuschten Lehrer
berichten von Ihren Erfahrungen mit den Whiteboards. Nicht lichtstark genug, Räume
nicht abzudunkeln, Zusammenarbeit mit anderer Hardware nicht zufriedenstellend
und vor allem, die Nutzung unter Windows XP oder anderen Systemen ist kaum
möglich. Was zeigt dies? Die Integration eines Whiteboards ist keine
Geschichte, die mal schnell entschieden wird. Es bedarf einer hinreichenden Vorbereitungszeit,
genauer Recherche und Wissen um die Nutzung.
Viele gute Hinweise zur Implementierung des Whiteboards in
den Unterricht werden zum Beispiel in dem Buch „Mit Whiteboards unterrichten „
von Jürgen Schlieszeit des BELTZ-Verlages (http://www.beltz.de/de/paedagogik/beltz-paedagogik/paedagogik-katalog/titel/mit-whiteboards-unterrichten.html)
gegeben. Angefangen mit einer Philosophischen Betrachtung bis hin zum
Methodenbaukasten. Alles zeigt deutlich warum, wann und wie das Whiteboard im
Unterricht eingesetzt werden kann und soll. „Aus der allgemeinen Sicht des
Lehrers auf die tägliche Unterrichtspraxis lassen sich folgende Vorteile der
interaktiven Whiteboards erkennen:
·
Höhere Motivation und mehr Teilnahme der Schüler
·
Bedienung unterschiedlicher Lerntypen und
Lernstile
·
Nachvollziehbarkeit von Unterrichtsmaterialien
und mehr Transparenz
·
Bessere Möglichkeiten, komplexe Inhalte zu
strukturiert zu zeigen und zu veranschaulichen
·
Konzentration auf Schüler und Inhalte durch
zentral gesteuertes Medium
·
Arbeiten mit vorbereiteten Ressourcen, die immer
wieder ergänzt und verbessert werden können.“ (Schlieszeit, 2011)
Machen die Schulen ihre Hausaufgaben nicht?
Der Einsatz von Whiteboards wird an den Schulen sehr ernst
genommen. Engagierte LehrerInnen recherchieren, probieren, tauschen
Informationen aus und planen ausführlich sowie detailliert. Kaum einer macht es
sich leicht, denn auch sie wollen einen guten Unterricht.
Doch warum werden diese dann nicht bei den entsprechenden
Stellen genutzt? Ist das Geld wichtiger als die Bildung der Kinder und
Jugendlichen?
Geld oder Bildung - was erwartet uns in der Zukunft?
Je weniger wir jetzt für Bildung ausgeben, um so teurer wird
dies in der Zukunft.
Das haben unter anderem die Studien der Bertelsmann Stiftung
eindeutig belegt. Das, was jetzt fehlt, muss später doppelt und dreifach
ausgegeben werden, durch soziale Maßnahmen als soziale Unterstützung und so
weiter.
Ähnlich eines schlechten Arztes, der nur die Symptome
behandelt und nicht nach den Ursachen forscht, arbeiten wir in unserem
Bildungssystem. Wir reagieren aber agieren nicht. Auch hier eine
Abwärtsspirale?
Abbildung 1:
Folgekosten unzureichender Bildung bei den öffentlichen Haushalten
|
Was haben Whiteboards im Unterricht nun
mit der unzureichenden Bildung zu tun?
Viele Lehrer sind überfordert und das nicht nur durch die
SchülerInnen. Die eigenen Wünsche mit dem Druck der Ämter in Einklang zu
bringen, ist meist nicht möglich. Selbst Entertainer erhalten mehr Hilfsmittel
und Weiterbildungen für ihre Arbeit als unsere Lehrer. Die Neuen Medien
ermöglichen einen aktiveren Unterricht. Begonnen mit den Whiteboards, die ich
mit allen anderen Medien – wie Audio, Video, Internet – verbinden kann. Kinder
und Jugendliche lernen leichter und werden nachweislich interessierter und
motivierter.
Der vorhergehende höhere Aufwand für LehrerInnen bringt
zukünftig eine Erleichterung. Es bestehen bereits Plattformen, auf denen
Kollegen ihre ausgearbeiteten Materialien anderen zur Verfügung stellen. Auch
wenn nicht das dabei ist, was man sucht – ein Ort der Inspiration ist es alle
mal.
Unterrichtsmaterialien und Erfahrungsberichte findet man sowohl auf den Seiten der
Boardhersteller als auch zum Beispiel unter:
Unter Youtube finden sich außerdem einige Beispielvideos.
Die Technik darf vor den Schulen nicht haltmachen. Die
Kinder und Jugendlichen sollen auf das Leben vorbereitet werden, also müssen
sie den effektiven sowie den verantwortungsvollen Umgang erlernen.
Sicher muss es kein Mercedes sein, aber ein VW in Sachen
Whiteboard wenigstens.
Literaturverzeichnis
Schlieszeit,
J. (2011). Mit Whiteboards unterrichten. Basel: BELTZ Verlag.
Stiftung, B. (2012). Warum Sparen in der Bildung
teurer ist. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung.